Welche Honigsorten gibt es überhaupt?
Wer genau hinschaut, wird beim Honig eine verwirrende Vielfalt an Sortenbezeichnungen finden: Blütenhonig, Lavendelhonig, Orangenblütenhonig, Akazienhonig, Waldhonig, Weisstannenhonig usw. Was hat es damit auf sich?
Grundsätzlich sagen solche Bezeichnungen aus, woher der Rohstoff des Honigs stammt. Zu unterscheiden sind zunächst Honige aus Blütennektar und Honig aus Honigtau (einem Ausscheidungsprodukt bestimmter Laus-, Floh- und Zikadenarten).
Honig aus Blütennektar heisst Blütenhonig, solange der Nektar von verschiedenen Blütenpflanzen stammt. Wenn dagegen eine bestimmte Nektarsorte überwiegt, dann trägt auch der Honig diesen Namen, z.B. Lavendelhonig, Thymianhonig, Kleehonig oder Sonnenblumenhonig. Der Nektar kann auch von blühenden Bäumen stammen – Akazienhonig oder Edelkastanienhonig sind Beispiele dafür.
Honig aus Honigtau wird als Waldhonig bezeichnet. Er hat meist eine deutlich dunklere Farbe und bleibt lange flüssig. Stammt der Honigtau vorwiegend von Laubbäumen, dann spricht man von Blatthonig; wurde der Honigtau dagegen vor allem von Weisstannen geerntet, so wird das Endprodukt als Tannenhonig oder Weisstannenhonig bezeichnet.
Eines muss man sich allerdings bewusst sein: Was in einem Honig enthalten ist, wird durch den Lebensraum der Bienen bestimmt, und dieser besteht nie aus nur einer einzigen Pflanze. Für sortenreinen Honig (Sortenhonig) müssen mindestens 60 Prozent der Pollen von der betreffenden Pflanze stammen. Honig ist eben ein Naturprodukt und als solches sehr individuell – und genau das macht auch seinen Reiz aus.
Warum ist Honig einmal flüssig und einmal fest?
Sofern man Honig nicht speziell behandelt, wird er mit der Zeit fest, weil der darin enthaltene Zucker kristallisiert (vgl. Inhaltsstoffe von Bienenhonig). Wie schnell dieser Prozess abläuft, hängt von der Zusammensetzung ab: Je mehr Traubenzucker enthalten ist, desto schneller kristallisiert der Honig aus – ein hoher Fruchtzuckeranteil hingegen verzögert das Festwerden. Insbesondere Honig aus Honigtau (z.B. Waldhonig, Blatthonig, Tannenhonig) bleibt sehr lange flüssig.
Beim flüssigen Honig aus dem Supermarkt wird die Kristallisation durch zwei Massnahmen unterbunden: Erstens werden alle festen Bestandteile, welche als Kristallisationskeime dienen könnten, herausgefiltert. Und zweitens werden die Enzyme, welche Zucker umwandeln, durch Erhitzen zerstört.
Möchte man kristallinen Honig wieder verflüssigen, so kann man das Honigglas im Wasserbad erwärmen. Das Wasserbad sollte aber nicht wärmer als 40 Grad Celsius sein, weil gewisse Komponenten des Honigs hitzeempfindlich sind. Zudem braucht man etwas Geduld, weil sich Honig nur langsam erwärmt. (Wer es genauer wissen möchte, dem sei der Artikel «Wiederverflüssigung von Honig» von Stefan Bogdanov empfohlen.)
Woraus besteht Honig?
Honig besteht hauptsächlich aus Fruchtzucker (Fructose, 27 bis 44 Prozent), Traubenzucker (Glucose, 22 bis 41 Prozent) und Wasser (15 bis 21 Prozent). Daneben enthält Honig geringe Mengen anderer Zuckerarten: Kristallzucker (Saccharose), Malzzucker (Maltose) und Melezitose (eine Zuckerart, die im Honigtau enthalten ist). Weitere Inhaltsstoffe sind Di- und Oligosaccharide, Pollen, Mineralstoffe, Proteine, Enzyme, Aminosäuren, Vitamine sowie Farb- und Aromastoffe.
Wichtig für die menschliche Ernährung sind insbesondere der Zucker, die Mineralstoffe und die Enzyme. Der Vitamingehalt des Honigs ist dagegen nicht besonders hoch – für eine vitaminreiche Ernährung eignen sich andere Lebensmittel besser.
(Quelle: Wikipedia)